Managementplan für das Vogelschutzgebiet „Südschwarzwald“ veröffentlicht
Schutz für Auerhuhn, Dreizehenspecht, Zitronenzeisig, Ringdrossel und Co: Neuer Plan enthält Ergebnisse von Kartierungen der geschützten Vogelarten sowie Ziele und Maßnahmen.
Das Vogelschutzgebiet „Südschwarzwald“ gehört zum europäischen Schutzgebietsnetzwerk „Natura 2000“. Bedeutsam ist das überwiegend von Wald bedeckte Gebiet als Lebensraum hochmontaner und zum Teil stark bedrohter Vogelarten wie Auerhuhn, Dreizehenspecht, Zitronenzeisig und Ringdrossel. Im Offenland sind die charakteristischen und strukturreichen Weidfelder wichtige Lebensräume für Vogelarten wie Heidelerche und Neuntöter. Um diese und weitere gefährdete Arten in diesem Gebiet zu schützen, hat das Regierungspräsidium Freiburg (RP) einen Managementplan erarbeitet, der jetzt veröffentlicht wurde.
Mit insgesamt rund 33.500 Hektar erstreckt sich das Vogelschutzgebiet Südschwarzwald auf zehn Städte und 30 Gemeinden in den drei Landkreisen Breisgau-Hochschwarzwald, Waldshut, Lörrach und im Stadtkreis Freiburg und gehört zu den fünf größten Vogelschutzgebieten in Baden-Württemberg.
Der nun vorliegende Managementplan für das Vogelschutzgebiet „Südschwarzwald“ stellt die Ergebnisse der Kartierungen der geschützten Vogelarten dar. Er enthält außerdem Ziele und Maßnahmenempfehlungen für deren Erhaltung und Entwicklung. So werden zum Beispiel durch eine naturschutzorientierte, naturnahe Waldwirtschaft und das Belassen von Alt- und Totholz die Lebensräume von Sperlingskauz und Grauspecht gefördert. Eine zentrale Maßnahme zur Erhaltung der Lebensräume der meisten Offenland-Vogelarten wie beispielsweise Heidelerche oder Neuntöter ist die Fortführung der extensiven Beweidung der Weidfelder. Eine besondere Bedeutung haben die Hochweiden in den Hochlagen des Schwarzwalds, insbesondere für die seltenen Bergvogelarten wie den Zitronenzeisig und die Ringdrossel.
Zur Umsetzung des Managementplans sind jetzt die Landratsämter, Städte und Gemeinden, Eigentümer und Eigentümerinnen sowie Bewirtschaftende aufgerufen, sich vor Ort für den Schutz und die Erhaltung der heimischen Vogelarten einzusetzen und deren Lebensräume zu sichern.
Die Unterlagen des Managementplans stehen auf der Internetseite der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg zum Download bereit.
Eine Einsichtnahme ist zudem bei den Fachbehörden in den Landratsämtern Waldshut (Industriestraße 2, 79761 Waldshut-Tiengen, Telefon 07751 86-0), Lörrach (Im Entenbad 11 + 13, 79541 Lörrach, Telefon 07621 410-0, Breisgau-Hochschwarzwald (Stadtstraße 2 und 3, 79104 Freiburg, Telefon 0761 2187-0) sowie im Regierungspräsidium (Bissierstraße 7, 79114 Freiburg, Telefon 0761 208-0) zu den üblichen Öffnungszeiten nach telefonischer Anmeldung möglich.
Die Umsetzung des Plans erfolgt durch die Landratsämter Waldshut, Lörrach, Breisgau-Hochschwarzwald und der Stadt Freiburg (Fachbereiche Naturschutz, Landwirtschaft und Forst) sowie durch die Landschaftserhaltungsverbände. Bei konkreten Fragen können Sie sich an die zuständigen Behörden bei den Landratsämtern wenden. Für weitere allgemeine Fragen zum Managementplan wenden Sie sich an:Ina Hartmann, ina.hartmann@rpf.bwl.de, Telefon 0761 208-4144 (Regierungspräsidium Freiburg, Referat 56 – Naturschutz und Landschaftspflege).
Hintergrundinfo Natura 2000:
In Baden-Württemberg gibt es insgesamt 90 Vogelschutzgebiete, die zusammen mit den FFH-Gebieten das europäische Natura 2000-Netzwerk bilden. Im Regierungsbezirk Freiburg gibt es 34 Vogelschutzgebiete und 67 FFH-Gebiete, die sich teilweise überschneiden. Von den insgesamt 63 Natura 2000-Managementpläne, die das Regierungspräsidium Freiburg erarbeitet, sind bisher 60 fertiggestellt. Vor der Veröffentlichung durchlaufen die Naturschutzfachpläne einen Beirat sowie eine öffentliche Auslegung.
Mehr Information erhalten Sie auf der Internetseite des Regierungspräsidiums Freiburg.